Sonnentunnel bringt ersten Spargel an den Tag
März 2009
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Blick in den Sonnentunnel |
Der erste Spargel ist gestochen. Gibt es nicht? Gibt es doch! Natürlich ist es noch nicht die „Oben-Ohne“-Variante, der Freilandspargel wird erst nach Ostern erwartet. Das königliche Gemüse ist in so genannten Sonnentunneln – nicht zu verwechseln mit Treibhäusern! – gereift. Im Gespräch mit der Rhein-Neckar-Zeitung erläutert der Schwetzinger Spargelhändler Armin Rohr die innovative Technik, mit der das Wachstum des Spargel beschleunigt wird.
Der Spargel darf in der Erde (auf)wachsen, wohlbehütet unter folienbedeckten Dämmen, die wiederum vor Kälte und Witterungsschwankungen durch so genannte Sonnentunnel geschützt sind. So viel Komfort will das königliche Gemüse schon haben. „Die natürlichste Sache der Welt, nämlich unsere Sonne, ist ab sofort die Hauptverantwortliche für den ersten kulinarischen Hochgenuss der Saison“, so Rohr weiter.
Und das funktioniert so: In großzügig angelegten Sonnentunnels, mit denen mehrere nebeneinander liegende Spargeldämme überdacht sind, staut sich die Sonneneinstrahlung über Tag so intensiv, dass diesem Wärmespeicher auch sinkende Nachttemperaturen nichts anhaben und der Spargel ohne große Temperaturschwankungen optimal sprießen kann. „Das Ergebnis lässt sich schmecken. Die Qualität ist erstklassisch, knackfrisch und das „Weiße Gold“ zergeht butterzart auf der Zunge“, bekräftigt Rohr seine Aussage.
Dass dieser Mehraufwand und Materialeinsatz seinen Preis hat, versteht sich von selbst. Und weil ferner die Nachfrage das Angebot übersteigt, muss der Verbraucher für diesen Spargel der Sorte „Schwetzinger Meisterschuss“ derzeit zwischen acht Euro und 17 Euro (Klasse I) pro Kilogramm bezahlen. Doch Rohr macht Liebhabern des königlichen Gemüses Hoffnung, dass die Preise nach und nach fallen werden.
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Werner Höfer vom Hotel-Restaurant "Adler-Post" bekommt den ersten Spargel des Jahres 2009 |
Hauptsächlich werden zur Zeit die Großmärkte in Mannheim und Karlsruhe, der Mannheimer Wochenmarkt, Feinschmeckertempel und Delikatessenläden mit dem ersten deutschen Spargel der Saison versorgt. Bevorzugt beliefert wird seit Jahren natürlich die regionale Gastronomie, etwa das Hotel-Restaurant „Adler-Post“ in Schwetzingen oder der „Landhof“ in Oftersheim.
Aber auch zahlreiche Prominente huldigen dem Spargelgenuss. So wurden unter anderem bereits Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Königin Silvia von Schweden, der Journalist Peter Scholl-Latour, Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki, Moderator Johannes B. Kerner und der ZDF-Nachrichtenmann Peter Hahne beliefert.
Gleichzeitig heißt es nun warten auf den Freilandspargel. „Durch den extrem kalten Winter ist die Vegetation im Vergleich zum Vorjahr noch sehr weit zurück. Der Verbraucher wird sich dieses Jahr möglicherweise bis Ende April, Anfang Mai gedulden müssen, vorausgesetzt wir bleiben von weiteren Kälteeinbrüchen, oder – noch schlimmer – Bodenfrost verschont.“
Bis zum traditionellen „letzten Stich“ am 24. Juni (Johannistag) bleibt dann aber noch genügend Zeit,seiner Spargelleidenschaft zu frönen.
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